Pfarrer Christfried Boelter, Vorsitzender der Gemeinschaft Evangelischer Posener (Hilfskomitee) e. V.
Am 5. Mai 2023 fand im Posener Altenheim in Lüneburg die diesjährige Mitgliederversammlung des Hilfskomitees statt. Entgegen der Befürchtung der Verantwortlichen, konnte ein neuer Vorstand gewählt werden.
Die langjährige und verdienstvolle Schrift- und Geschäftsführerin der Gemeinschaft Karin Ziegeler hatte im Vorfeld schon seit längerem angekündigt, dass sie aus Gesundheitsgründen nicht mehr für den Vorstand kandidieren würde. Das bedeutet einen tiefen Einschnitt in die Arbeit der Gemeinschaft und stellte ganz ernsthaft die Frage an das Überleben des Vereins und nach der Fortführung seines wichtigsten Projektes, der „Posener Stimmen“. So richtig konnten wir uns alle nicht vorstellen, wie das gehen sollte ohne die engagierte Arbeit der Geschäftsführerin, die alle zusammengehalten hat.
Ein gemeinnütziger Verein kann zwar ohne Geschäftsführer überleben nicht aber ohne Vorstand. So war zunächst die Frage zu klären, ob es gelingen könnte, die Vorstandsämter neu zu besetzen, auch weil unser langjähriger Beisitzer Herr Manzke neben Frau Ziegeler mitgeteilt hatte, aus Altersgründen auch nicht mehr für den Vorstand zu kandidieren. Das wurde nun zum wesentlichen Tagungsordnungspunkt der Mitgliederversammlung. Schaffen wir es den Vorstand zu erneuern und für die nächsten Jahre krisenfest aufzustellen oder beschließen wir die Auflösung der Gemeinschaft?
Und Gott sei Dank, es haben sich die bisherigen Vorstandsmitglieder Frau Kerstin Harms und die Brüder Matthias und Christfried Boelter bereit erklärt wieder zu kandidieren und daneben Tomasz Stachowiak, im Kreis Schroda in Polen geboren, dort aufgewachsen und als deutscher Staatsbürger heute in Hamburg lebend, sowie Frau Kerstin Schlemmer, geb. Futh (die Mutter stammt aus der Provinz Posen). Damit ergab sich eine deutliche Verjüngung des Vorstandes und nach der vollzogenen Wahl mit Tomasz Stachowiak einen neuen stellvertretenden Vorsitzenden. Und das ist dann tatsächlich ein Neuaufbruch der Gemeinschaft, weil nun ein Vorstandsmitglied, der im Posener Land aufgewachsen ist und somit die Deutsche und Polnische Sprache spricht, und damit Verantwortung übernimmt für den Brückenbau in die alte Heimat, der ja in der Satzung der Gemeinschaft festgeschrieben ist, fortan in deutsch-polnischer Gemeinschaft umgesetzt werden kann.