Das Deutsche Polen Institut und die Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas laden zu einer Gedenkversammlung am 1. September 2023, 16.30 Uhr an den Standort der ehemaligen Krolloper im Berliner Tiergarten ein.
Mit der Wahl des Ortes erinnern die Veranstalter daran, dass nach dem Brand des Reichstagsgebäudes 1933 das Parlament in den folgenden Jahren gerade hier tagte und eben in der Krolloper Adolf Hitler als Reichskanzler am 1. September 1939 den Überfall auf Polen verkündete.
Möglicherweise auf diesem Grundstück soll in den nächsten Jahren das „Deutsch-Polnische Haus“ entstehen – ein Ort des Gedenkens, der Begegnung und des Verstehens. Dazu gab es im Vorfeld der Gedenkversammlung am 29. August 2023 in Berlin eine Pressekonferenz unter Teilnahme von Staatsministerin für Kultur und Medien Claudia Roth und der Staatsministerin für Europa im Auswärtigen Amt, Dr. Anna Lührmann.
Hintergrund:
Am 30. Oktober 2020 beschloss der Deutsche Bundestag in Berlin einen Ort zu errichten, der den polnischen Opfern des Zweiten Weltkrieges und der nationalsozialistischen Besatzung Polens gewidmet ist. Das Auswärtige Amt erarbeitete mit Unterstützung einer deutsch-polnischen Expertenkommission sowie eines politischen Beirats ein erstes Konzept. 2022 übernahm die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien die Zuständigkeit und bat die Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas gemeinsam mit dem Deutschen Polen-Institut ein Konzept für die Errichtung eines „Deutsch-Polnischen Hauses“ auszuarbeiten. Die hierzu bei der Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas eingerichtete Stabsstelle nahm im März 2023 ihre Tätigkeit auf. Im Frühjahr 2024 soll ein Realisierungsvorschlag vorliegen, über den dann der Bundestag entscheiden wird.
Weitere Informationen: https://www.bundesregierung.de/resource/blob/973862/2216572/f2c51ae467896fefd21e4c5e956f908f/2023-08-28-eckpunktepapier-deutsch-polnisches-haus-data.pdf?download=1