Ein geistlicher Gruß im Advent von Zuzana Filipková, Direktorin der Schlesischen Diakonie der Evangelischen Kirche A.B. in der Tschechischen Republik:
Liebe Freunde, liebe Schwestern und Brüder,
wir befinden uns in einer schönen Adventszeit, voller freudiger Erwartung und der Verheißung einer neuen Hoffnung. Sie führt uns zu Besinnlichkeit und Stille, während wir uns auf die Feier der Geburt Christi vorbereiten. Auch das Ende des Jahres rückt langsam näher, und das veranlasst uns, über all das nachzudenken, was in den vergangenen 12 Monaten geschehen ist.
Das Motto der Schlesischen Diakonie ist es, Licht in das Leben der Bedürftigen zu bringen, unsere Aktivitäten basieren auf der praktischen Umsetzung der biblischen Liebe und dem Dienst an Menschen in Not. Das Jahr 2024 hat uns viele Gelegenheiten geboten, auf die Herausforderungen zu reagieren, die der Herr Gott uns gestellt hat. Sie haben es uns ermöglicht, Neues zu lernen, voranzukommen und unsere Arbeit weiterzuentwickeln. Diese Herausforderungen waren in vielerlei Hinsicht schwierig, aber auch voller Hoffnung und neuer Möglichkeiten.
Dieses Jahr war ein Jahr des Gebets für die Schlesische Evangelische Kirche und ein Jahr des Gebets und der Hoffnung für die Schlesische Diakonie, und wir haben uns dabei von dem Bibelvers „Selig sind, die da weinen, denn sie sollen getröstet werden“ (Matthäus 5,4) leiten lassen. Wir waren sensibel für die Nöte der Weinenden, für die Nöte derer, die ohne unsere Hilfe nicht auskommen. Neben der Unterstützung und Betreuung haben wir versucht, ihrem Leben Hoffnung zu geben.
Die größte Herausforderung in diesem Jahr waren jedoch die völlig unerwarteten Überschwemmungen, die einen großen Teil Nordmährens und auch viele Dienste der Schlesischen Diakonie in Mitleidenschaft gezogen haben. Am stärksten betroffen waren unsere Zentren in Krnov und das Heim für ältere Menschen mit Sonderregelung in Ostrava. Die Überschwemmungen verursachten erhebliche Schäden in Höhe von mehreren Millionen Euro. Überschwemmte Räume, zerstörte Einrichtungen und Schlamm in allen Ecken haben uns nicht nur körperlich, sondern auch seelisch sehr belastet. Alles, was wir jahrelang aufgebaut hatten, war plötzlich zerstört. Die Auswirkungen dieser Naturkatastrophe sind tragisch, traurig und schmerzhaft für viele. Doch wir sind in dieser schwierigen Situation nicht allein; wir können uns auf unseren Herrn und Gott verlassen, aber auch aufeinander. Wir haben es geschafft, zusammenzukommen und unsere Kräfte zu bündeln. Wir sind sehr dankbar für die Hilfe vieler Freiwilliger, die sich nicht gescheut haben, mit anzupacken, aber auch für die finanzielle und materielle Unterstützung. Ein großes Dankeschön an unseren Gründer und auch an die einzelnen Gemeinden, die einen wesentlichen Beitrag geleistet haben. Die Schlesische Evangelische Kirche Augsburgischen Bekenntnisses war nicht nur unser Gründer, sondern auch ein Partner und eine Stütze während unserer gesamten Arbeit, selbst in den schwierigsten Momenten.
Ich möchte auch Ihnen, liebe Freunde, von ganzem Herzen danken. Obwohl uns Hunderte von Kilometern trennen, verbindet uns die Liebe zu Gott und zueinander. Wir danken Ihnen dafür, dass Sie der Situation, die durch die Überschwemmungen entstanden ist, nicht gleichgültig gegenüberstehen. Wir wissen Ihre wohlwollende, finanzielle und betende Unterstützung sehr zu schätzen, die uns zutiefst berührt und ein Ausdruck des Zusammenhalts und der Solidarität ist. Wir sehen dies als ein schönes Zeugnis dafür, dass Gottes Liebe und Segen keine Grenzen kennt.
Liebe Leserinnen und Leser, liebe Schwestern und Brüder, ich wünsche Ihnen allen ein gesegnetes und hoffnungsvolles Weihnachtsfest, das von der Freude über die Geburt unseres Erlösers geprägt ist.
Plötzlich stand der Engel des Herrn bei ihnen und die Herrlichkeit des Herrn leuchtete um sie herum. Eine große Furcht überkam sie. Der Engel sagte zu ihnen: „Fürchtet euch nicht, denn siehe, ich verkünde euch eine große Freude, die dem ganzen Volk zuteil werden soll. Heute ist euch in der Stadt Davids der Retter geboren, Christus, der Herr. (Lukas 2 : 9 – 11)
Mit Dankbarkeit und Ehrfurcht
Ihre Zuzana Filipková