Vom 26.-27. April 2023 trafen sich insgesamt 18 Vertreter:innen der Mitgliedsorganisationen des Konvents und Gäste zur Jahrestagung in Hannover im Kirchenamt der EKD.
Am ersten Tag berichteten die Teilnehmer:innen aus der Arbeit der einzelnen Hilfskomitees. Vertreten waren die Gemeinschaft der Ev. Posener durch den Vorsitzenden Christfried Boelter, die Gemeinschaft Ev. Ostpreußen durch Pfarrerin Ute Hamel, das Hilfskomitee der Siebenbürger Sachsen und evangelischen Banater Schwaben durch Prof. Dr. Berthold Köber und Hans Schneider, der Bessarabiendeutsche Verein durch Frau Erika Wiener, die Gemeinschaft Ev. Schlesier durch den Vorsitzenden Martin Herche, sowie Dr. Hans-Henning Neß, Klaus Christian Röhrbein und Christoph Scholz, schließlich der Deutsch-Baltische Kirchliche Dienst durch seinen Vorsitzenden Helge Klassohn. Zu den Teilnehmern zählte auch Prof. Dr. Rainer Bendel, der die Arbeitsgemeinschaft Katholischer Organisationen Mittel- und Osteuropa (AKVMOE) vertrat und darüber berichtete. Er regte ein gemeinsames konfessionsübergreifendes Projekt zu Erinnerungsorten in den Herkunftsgebieten der Heimatvertriebenen und den Aufnahmeregionen an und schlug vor, die einzelnen Vereine um Beiträge zu bitten.
Das Thema der Jahrestagung am folgenden Tag lautete „Zur Vertriebenenarbeit und zur Osteuropaarbeit in der EKD. Geschichte – Einrichtungen – Personen.“ Die Andacht leitete Dr. Hans-Henning Neß, der den Teilnehmer:innen eine Predigt von Karl Barth über Psalm 103 aus dem Jahr 1943 in ihrer Aktualität wieder in Erinnerung brachte. Der Präsident des BdV, Dr. Bernd Fabricius begrüßte die Anwesenden und sprach dem Konvent seine Anerkennung aus. Er unterstrich die Notwendigkeit einer guten und fortgesetzten Zusammenarbeit im gemeinsamen Anliegen, sich als „Arbeiter der Verständigung mit unseren östlichen Nachbarn“ zu verstehen. Er beobachte eine Entfremdung zwischen der Kirche als Institution und den Organisationen der Vertriebenen und bedauere, dass es in der EKD keinen Beauftragten für Aussiedlerfragen mehr gebe. Er wünsche sich regelmäßige Treffen zwischen dem BdV und den evangelischen und katholischen Vertriebenenorganisationen.
Beiträge leisteten Kirchenpräsident i.R. Helge Klassohn (Der Deutschbalte Herbert Girgensohn (1887-1963) – 1. Vorsitzender des Ostkirchenausschusses), Mag. Dietmar Neß (Zum Wirken von Herbert Neß, Landesflüchtlingspfarrer der Ev. Kirche von Westfalen) und Prof. Dr. Peter Maser (Das Ostkirchen-Institut in Münster), vertreten durch seine Frau Malvine Maser. Ein feierlicher Moment war die Ehrung von Frau Maser für ihre langjährige Redaktionsarbeit und Herausgabe der Ostkirchlichen Nachrichten. Der Vorsitzende des Konvents, Martin Herche, dankte ihr mit einem Rückblick auf beachtliche Kontinuität und fachliche Kompetenz, die ihre Arbeit ausgezeichnet hat.