Zum Geleit

Liebe Leserinnen und Leser,

Die Erinnerung schließt uns Sichtweisen auf, die im Alltagsvollzug mit seinen wechselvollen Anforderungen kaum wahrgenommen werden können und damit verborgen bleiben. Jedoch werden uns zuweilen heilsame Unterbrechungen gewährt, um einen Zeitraum zu öffnen und dem eigenen Erleben in Ruhe nach zu lauschen und genauer zu hinterfragen. Dann zeigen sich Hinweise in Gestalt mitunter nur eines kleinen Wortes oder einer Geste, einer unbeachtet gebliebenen Begegnung, die nun alles in ein anderes Licht rücken. „Erinnerungsarbeit“ ist genauso vielschichtig, wie „Geschichte“ überhaupt. Die Kunst, besser: „die Gunst des Schicksals“ besteht darin, sich für neue und weiterführende Hinweise und Erkenntnisse zu öffnen. Die erste lautet: jedes Menschenleben ist ganz unwiederholbar einzigartig. Das darf und soll ich mir bewusst machen, nicht als eines stolzen Besitzes, wohl aber als eines lebendigen und zukunftsoffenen Prozesses.

Die zweite Erkenntnis lautet: Ebenso wie sich die Weltgeschichte auf dem „Rücken der kleinen Leute“ austobt, so sind alle Menschen universell miteinander verbunden. Und das in zuhöchst geistlicher Weise, denn, wie kann ein Mensch bestehen ohne Hoffnung? Ohne guten Glauben? Ohne den Mut zu unerwarteten Begegnungen?

Wir haben wieder Berichte aus unseren Partnerkirchen und -organisationen zusammengestellt, die wir als Wegmarkierungen für die „Erinnerungsarbeit“ gerne weiterempfehlen.
Wir danken Pfarrerin Halina Radacz für ihren Geistlichen Impuls zum Thema Erinnerung.

In herzlicher Verbundenheit grüßen Annemarie Franke, Martin Herche und Justus Werdin