Bereits zum 2. Mal erhielten junge Nachwuchskräfte aus Wolhynien für besondere Verdienste bei der Aufarbeitung der gemeinsamen Geschichte von Ukrainern und Deutschen in der Zeit von 1863 bis zur Umsiedlung im Jahr 1940 den Kulturellen Förderpreis des LWW.
Der Preis ging an Schülerinnen und Schüler in dem kleinen Ort Moczulki. Ihre Arbeit steht unter dem Leitspruch: „Wer sich mit der Geschichte seiner Heimat beschäftigt, sollte in und mit der eigenen Straße und Siedlung beginnen.“ Ein erstes Projekt im Fach Geschichte am Gymnasium Zhobryn hieß: „Deutsche Kolonien auf dem Territorium meiner Heimat am Beispiel der Kolonie Moczulki“. Es folgte das Projekt: „Ein kleines Dorf mit einer großen und reichen Geschichte“. Dafür sprachen sie mit den alteingesessenen Bewohnern, zeichneten Erinnerungen über das Zusammenleben von Ukrainern, Deutschen Polen und Juden in Bild und Ton auf und archivierten es. Wie der Lehrer Oleksandr Proforuk in einer Mail mitteilte, forschen die Schüler trotz der Kriegsverhältnisse weiter. Interessante Ergebnisse aus 10 weiteren Orten sollen demnächst in einem Buch veröffentlicht werden. Ein größeres Forschungsprojekt befasst sich dabei mit den Evangeliumschristen-Baptisten im Ort und im Gebiet Dukschin.
In der Laudatio hieß es: „Dieser Preis ist Dank und Ansporn, in diesen schwierigen Zeiten Brückenbauer zwischen der ukrainischen und deutschen Bevölkerung auf dem Weg zu einem friedlichen Europa zu werden“.
(Quelle: Weg und Ziel, Mitteilungsblatt des Hilfskomitees der evang.-luth. Deutschen aus Polen e.V. Nr. 09/10 2024, Beilage Weichsel-Warthe, 72 Jahrgang, Folge 09/10, Seite 3)